Offenporiger Asphalt (OPA)
Eine effektive Maßnahme, um das Reifen-Fahrbahn-Geräusch direkt am Ort der Entstehung zu reduzieren, ist der Bau von offenporigem Asphalt. Er „schluckt“ Luft und Lärm. Dank ihrer speziellen Zusammensetzung aus verhältnismäßig großen Körnern ist die ca. 4 cm dicke Deckschicht aus OPA sehr porös. Mehr als 20% des Volumens besteht aus Hohlräumen. Die Luft im Reifenprofil wird daher nicht zusammengepresst, sondern in die Straßenoberfläche hineingedrückt, wo sie sich im Hohlraumgeflecht verteilt – ohne Zischen. Zusätzlich nimmt der offenporige Asphalt Schallwellen auf, die der Motor erzeugt.
Offenporige Asphalte haben sich vor allem auf Autobahnen und Schnellstraßen etabliert. Denn erst durch das Befahren dieser Beläge mit einer bestimmten Geschwindigkeit tritt ein Selbstreinigungseffekt des Porengeflechtes ein, der ein frühzeitiges Verschließen derselben verhindert.
Darüber hinaus wurde Ende der 1990er-Jahre ein zweischichtiger offenporiger Asphalt entwickelt, der sogenannte ZWOPA. Das Umweltbundesamt (UBA) hat mit einer Presseinformation vom 03.08.2006 über die zweischichtige offenporige Asphaltdeckschicht auf der B71 bei Augsburg die lärmmindernde Wirkung dieses Belags hervorgehoben.
In einem zwölfseitigen UBA-Bericht „Lärmwirkungen von Straßenverkehrsgeräuschen – Auswirkungen eines lärmarmen Fahrbahnbelages“ wird u. a. festgestellt, daß sich die Situation an der Probestrecke bei Augsburg lärmmäßig deutlich verbessert hat. Anhand einer Modellrechnung stellt der UBA-Bericht dar, daß durch das Aufbringen lärmarmer Beläge mit Pegelminderungen von 6 Dezibel nur auf Hauptverkehrs- und Verkehrsstraßen der Anteil der deutschen Wohnbevölkerung, der Mittelungspegeln über 65 Dezibel ausgesetzt ist, um 7 Prozentpunkte auf 9 Prozent verringert werden kann. Bei 6 Mio. Anliegern dieser Straßen könne damit das durch Lärm zusätzlich vorhandene Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermieden werden.
Zusammenfassend stellt der UBA-Bericht fest, daß optimierte lärmarme Straßenbeläge zur Vermeidung des lärmbedingten Gesundheitsrisikos beitragen und in vielen Fällen ungestörten Nachtschlaf bei gekippten Fenstern ermöglichen.
Den kompletten zwölfseitigen UBA-Bericht können Sie unter https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/laermwirkungen-von-strassenverkehrsgeraeuschen einsehen.
Diese Veröffentlichung des UBA zeigt die Bedeutung, die lärmmindernde Asphaltdeckschichten zukünftig bekommen können.
Informieren Sie sich auch über die Praxisbeispiele:
A59, Duisburg