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Auf der Baustelle

Kurze Bauzeiten und eine schnelle Verkehrsfreigabe sind nur zwei Attribute, die den Baustoff Asphalt im Verkehrswegebau auszeichnen. Egal ob mit dicken oder dünnen Schichten, mit Asphalt steht ein Werkstoff bereit, der mit den Eigenschaften umweltfreundlich, staubarm, lärmarm, robust, dauerhaft, flexibel, sauber, pflegeleicht und reparaturfreundlich allen Beteiligten optimale Arbeitsergebnisse bietet. 

Schichten

Für Straßen mit höherer Verkehrsbeanspruchung besteht der Asphaltaufbau aus drei Schichten: einer Asphalttragschicht, einer Asphaltbinderschicht und einer Asphaltdeckschicht. Alle Asphaltschichten zeichnen sich dadurch aus, dass sie unter Mitverwendung von Ausbauasphalt in gleichbleibend hoher Qualität hergestellt werden können. Asphalttragschichten bilden die unterste Schicht des Asphaltaufbaus. Sie haben die Aufgabe, die Verkehrsbeanspruchung aufzunehmen und gleichmäßig auf die jeweilige Unterlage zu verteilen, so dass Setzungen und Verformungen vermieden werden. Bei höher belasteten Straßen wird zwischen der Asphalttragschicht und der Asphaltdeckschicht eine Asphaltbinderschicht angeordnet. Asphaltbinderschichten sollen noch vorhandene Unebenheiten der Asphalttragschichten verringern und so die Herstellung der Asphaltdeckschichten in gleichmäßiger Dicke mit der erforderlichen Ebenheit ermöglichen; vor allem aber sollen sie die in diesem Bereich der Fahrbahnbefestigung besonders hohen Schubspannungen aus Verkehrsbeanspruchungen aufnehmen und Verformungen verhindern. Dazu müssen sie verformungs- und ermüdungsbeständig zusammengesetzt und ausreichend hoch verdichtet sein.

Asphaltdeckschichten sind die obersten, besonders stark beanspruchten Schichten der Asphaltbefestigungen. Sie unterliegen den unmittelbaren Einwirkungen des Verkehrs, der Witterung und der Auftaumittel. Als „Nutzschicht” sollen sie dem Verkehr eine dauerhaft verkehrssichere, damit vor allem griffige und gut befahrbare bzw. begehbare Oberfläche bieten. Als „Dichtungsschicht“ sollen sie die unteren Schichten gegen unmittelbare Einwirkungen von Verkehr und Witterung abschirmen.

Einbau des Mischgutes

„Asphalt ist ein hochwertiger Baustoff, dessen Einbau unbedingt in die Hände von entsprechenden Fachfirmen gehört“, betont Ludger Schneider, Niederlassungsleiter. „Denn nur diese können mit ihrem geschulten Personal aus ihm eine qualitativ einwandfreie Verkehrsfläche erstellen.“

Für ein dauerhaft gutes Ergebnis sind beim Einbau von Asphalt einige Grundregeln zu beachten. Um beispielsweise Verwerfungen auf der neuen Asphaltdeckschicht zu vermeiden, sind die Transportfahrzeuge so einzuweisen, dass ein schräges oder seitlich versetztes Heranfahren an den Fertiger vermieden und dieser nicht angestoßen wird. Selbstverständlich sollte darauf geachtet werden, dass eine gleichmäßige Einbaugeschwindigkeit möglichst über die gesamte Einbauzeit sichergestellt ist. Um ein Entmischen des frischen Asphaltmischgutes zu verhindern, sollte der Vorratskübel des Fertigers nicht leergefahren werden. Deshalb ist es wichtig, bereits vor dem Einbau die Leistung des Asphaltfertigers mit der abgestimmten und zur Verfügung stehenden Asphaltmischgutmenge abzugleichen. Maßgeblich ist die Einbaugeschwindigkeit, welche von der Einbaubreite und -dicke beeinflusst wird. „Ganz klar, so ziemlich das Schlimmste, was auf der Baustelle passieren kann, ist, dass der Fertiger leerläuft! Dann müssen wir ein paar Vorkehrungen vor dem Weiterbau treffen und die kosten Zeit und Geld!“ weiß Asphaltfertigerfahrer Karl Arnold.

Sollte es dennochzur Unterbrechung während des Einbaues kommen, so ist der Fertiger auszufahren und eine Quernaht anzulegen. Das angesammelte kalte Mischgut zwischen Leitblech und Bohle darf nicht mit eingebaut werden.
Nachregelungen oder -bearbeitungen sind soweit es geht zu vermeiden. Dies gilt sowohl für spätere Einstellungen bzw. Veränderungen an der Einbaubohle, als auch für nachträgliches Einstreuen von Mischgut, zum Schließen von Löchern und Ausgleichen von Unebenheiten.

Während des Einbaues sind u.a. die Temperatur und die Beschaffenheit des Asphaltmischgutes nach Augenschein zu prüfen. Daneben sollten unbedingt auch die Einbaumenge bzw. -dicke überwacht werden. Ferner sind der Verlauf der Ränder im Grund- und Aufriss sowie die gleichmäßige Beschaffenheit der Oberfläche der eingebauten Schicht nach Augenschein zu beurteilen. Wichtig ist, dass sämtliche Prüfungen nicht nur regelmäßig während des Einbaus durchgeführt werden, sondern dass die Ergebnisse auch protokolliert werden. 

Verdichten des Mischgutes

Die Art und Anzahl der Walzen sind nach Mischgutart, geplanter Einbauleistung, Einbaudicke, Einbaubreite sowie der Temperatur von Luft, Unterlage und Mischgut auszuwählen. „Beim Walzen spielen so viele Dinge eine Rolle, da braucht man eine Menge Erfahrung“, berichtet Cvijetin Vasiljevic, Walzenfahrer. Und er muss es wissen, denn den Job macht er seit über 20 Jahren. Mit einer Handbewegung deutet er auf die vielen elektronischen Messanzeigen in seiner Walze: „Auf die hier kannst Du Dich nicht ausschließlich verlassen und man kann ein geschultes Auge nicht ersetzen“, lacht Cvijetin Vasiljevic.

Generell kann gesagt werden, dass die Verdichtung auf die Mischgutart abzustimmen ist. Mit dem Walzen ist möglichst früh zu beginnen, so dass der gewünschte Verdichtungsgrad problemlos erreicht werden kann.

Die Vorbereitung und die Durchführung sind immer im Zusammenhang mit der Mischgutart, den örtlichen Einbaubedingungen und den jahreszeitlich bedingten Witterungsverhältnissen zu sehen. Beim ersten Walzgang, dem so genannten Andrücken, ist so dicht wie möglich an den Fertiger heranzufahren. Die Walze darf auf keinen Fall auf noch heißem Mischgut stehenbleiben. Nach Abschluss der erforderlichen Walzübergänge ist daher die noch nicht abgekühlte Asphaltschicht zu verlassen und die Walze außerhalb der erkalteten Einbaufläche abzustellen.

Mit unbestritten guten Eigenschaften kann „Asphalt“ wichtige ökologische und vor allem ökonomische Parameter positiv bedienen, gerade im Innerortsbereich. Bei richtiger Anwendung, sorgfältiger Vorbereitung und fachgerechter Verarbeitung des Werkstoffes sind optimale Ergebnisse für lange Zeit gewährleistet.