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7. Qualität und Gebrauchsverhalten

Die Qualität eines Produktes oder eines Bauwerkes wird von der Qualität aller Tätigkeiten beeinflußt, die bis zu seiner endgültigen Fertigstellung ausgeführt werden müssen. Insbesondere, wenn die Anforderungen an das Produkt oder das Bauwerk ansteigen, müssen auch die Qualitätsmaßstäbe der einzelnen Ausführungsschritte angehoben werden. Erhöhte Anforderungen erfordern also auch Fortschritte in Verfahrenstechnik, Kommunikation, usw.

Der Trend der Zunahme der Beanspruchungen unserer Straßen ist ungebrochen und ein Ende ist nicht abzusehen. Wie die bisherige Erfahrung zeigt, werden wohl auch künftig alle Prognosen zur Vorhersage der Verkehrsmengenentwicklung von der tatsächlichen Entwicklung überholt werden. Hieraus ist unmittelbar abzuleiten, daß es auch für den Asphaltstraßenbau dringend erforderlich ist, Baustoffsysteme, Bauverfahren und Bauweisen so weiter zu entwickeln, daß die voraussichtlichen Beanspruchungen der nächsten Jahre schadlos aufgenommen werden können.

„Aus Schaden wird man klug!“ Dieses Sprichwort birgt eines der Grundprinzipien der Qualitätsorganisation. Denn was liegt näher als die Erforschung der Ursachen und die Ableitung von Verbesserungsmöglichkeiten, wenn Mängel oder Schäden aufgetreten sind. Diese Vorgehensweise wird seit langem auch im Straßenbau praktiziert. Das Gebrauchsverhalten der Asphaltstraßen wird ständig beobachtet und bewertet. Die Auseinandersetzung insbesondere mit Schäden führt immer wieder zur Entwicklung neuer Bauverfahren in den Bauunternehmen, zu Forschungsarbeiten in Hochschulen oder anderen Institutionen, zur Erprobung neuer Bauweisen in Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Bauindustrie, usw. Bei Bewährung werden neue Entwicklungen beschrieben und in das Technische Regelwerk eingebracht, aus dem Planer und Bauausführende die entsprechenden Informationen beziehen können.

So schließt sich letztlich der Kreis, der mit der Planung einer Baumaßnahme auf Basis des technischen Regelwerkes beginnt und mit der Einspeisung neuer Erkenntnisse in das technische Regelwerk nicht endet, sondern die nächste Runde einläutet.

Das Organisieren der Qualität im übergeordneten Sinne muß bei allen Maßstäben, auch bei den kleinsten, angewendet werden. Die vorliegende Broschüre zeigt, daß dies auch für den Asphaltstraßenbau möglich ist und gibt hierzu für alle Bereiche beim Werden einer Asphaltstraße Tips und Hinweise. Die Umsetzung allerdings ist ohne eine Grundvoraussetzung nicht möglich: