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Asphalt ist ein umweltfreundliches Produkt

Die deutsche Asphaltindustrie stellt sich ihrer Produktverantwortung. So hat sie seit Ende der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts in Zusammenarbeit mit den Straßenbaubehörden des Bundes und der Länder die Verwertung von Ausbauasphalt im neugemischten Asphalt initiiert.

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Seit einigen Jahren fallen jährlich stabil ca. 14 Mio. Tonnen Ausbauasphalt an. Anfallen bedeutet in diesem Fall, dass diese Menge in den Besitz der Betreiber der ca. 660 stationären Asphaltmischanlagen gelangt. Von diesen 14 Mio. Tonnen werden kontinuierlich 11,5 Mio. Tonnen höchstwertig im neu gemischten Asphalt wieder verwendet. Die restlichen 2,5 Mio. Tonnen werden ebenfalls als Baustoff, aber ungebunden, z.B. als Füllmaterial für
Lärmschutzwälle, verwertet.

Dass über 80 % des „verbrauchten“ Produktes im neugemischten Asphalt verwertet werden, ist eine anerkennenswerte Leistung der Asphaltindustrie, die somit entsprechenden Deponieraum und die Gewinnung von Rohstoffen in diesem Umfang erspart. Es handelt sich um ein gutes Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften.

 Darüber hinaus hat die Asphaltindustrie viele Anstrengungen unternommen, bei ihrem von Haus aus energieintensiven Produktionsprozess ökonomisch und ökologisch sinnvoll Energie einzusparen.

Emission von Treibhausgasen  

Zur Herstellung von Asphalt wird Energie benötigt und im Herstellungsprozess werden Treibhausgase ausgestoßen. Dabei kommt dem Baustoff Asphalt jedoch zugute, daß sein Vorprodukt Bitumen, ein Erdölderivat, kaum Energie bei seiner Herstellung benötigt. Verglichen mit dem Vorprodukt der Betonbauweise, dem Zement, liegt der Energiebedarf für die Herstellung von Bitumen bei nur 20 %. Insgesamt werden bei Herstellung eines Quadratmeters Asphaltstraße nur 50 % der Treibhausgasemissionen verursacht wie bei der Wettbewerbsbauweise. Detaillierte Informationen, die auch die verschiedenen Herstellungsverfahren berücksichtigen, sind dem im Auftrag des DAV von der Hochschule Biberach erstellten

Ökoprofil für Asphalt- und Betonbauweisen von Fahrbahnen

zu entnehmen.

Aber auch mit neuentwickelten Produkten setzt die Asphaltindustrie auf wirtschaftliche Effizienz und Umweltverträglichkeit.

Offenporige Asphaltdeckschichten

Straßenverkehr ist eine gravierende Lärmquelle. Repräsentative Umfragen zeigen, daß Lärm von den Bundesbürgern als belastendste Umwelteinwirkung empfunden wird. Offenporige Asphaltdeckschichten reduzieren den Verkehrslärm an der Quelle und sorgen gleichzeitig für Sicherheit und Fahrkomfort. Durch die besondere Fahrbahnoberfläche werden erhebliche Lärmminderungseffekte erzielt. Gleichzeitig werden Sicherheit und Fahrkomfort gestärkt, da durch das in den Poren versickernde Regenwasser weder Aquaplaning noch Sprühfahnen verursacht werden. Mit offenporigen Asphaltdeckschichten können Lärmminderungswerte von bis zu 5 Dezibel erzielt werden, die zu Höhenreduzierungen an Lärmschutzwänden oder sogar zu deren Verzicht führen können. Hinzu kommt, daß dieser ökonomisch und ökologisch vorteilhafte Baustoff hundertprozentig im neu gemischten Asphalt verwertet werden kann.

Nähere Einzelheiten und interessante Vergleichsrechnungen zu Einsparungen bei Lärmschutzwänden enthält das im Auftrag des DAV erstellte Gutachten von Durth Roos Consulting über die „Ökonomische Bewertung der lärmmindernden Wirkung offenporiger Asphaltdeckschichten“ sowie weiterer Sonderdrucke und Broschüren im Literaturbereich entnommen werden.

Niedrigtemperaturasphalt

Asphalt für den Straßenbau und den Hochbau wird bei Temperaturen von ca. 120 bis 250° C hergestellt und verarbeitet. Durch die Absenkung der Temperaturen kann zum einen eine Reduzierung der CO2-Emissionen erzielt werden, zum anderen verringern sich die Belastungen der Arbeitnehmer durch die Dämpfe und Aerosole aus Bitumen bei der Heißverarbeitung. Dabei gilt die Faustregel, daß eine Temperaturabsenkung um 10° C die Emissionen jeweils halbiert. 

Durch verschiedene Verfahren (Verwendung von viskositätsveränderten Bindemitteln oder organischen Zusätzen, Verwendung von viskositätsveränderten mineralischen Zusätzen, Schaumbitumen-Heißmischgut oder 2-Phasen-Verfahren) kann die Temperatur bei Herstellung und Einbau um bis zu 30° C abgesenkt werden, wobei die Qualität des Baustoffs zumindest gleichwertig bleibt.

Neben dem Merkblatt für Temperaturabsenkung von Asphalt, Ausgabe 2006, der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, liegt ein DAV-Leitfaden zu diesem Thema vor, der ausführlich auf Temperaturabgesenkte Asphalte eingeht.